compass-alone_transp

BoatSpotting im Mittelmeer

Das Wendland schickt ein Schiff!

Aktivist:innen des CompassCollective unterstützen die Rettung von Flüchtenden auf dem Mittelmeer. Mit unserem Segelboot TROTAMAR III finden dreiwöchige Such- und Rettungseinsätze statt, bei denen wir Menschenrechtsverletzungen dokumentieren, nach Seenotfällen Ausschau halten und im Notfall selber retten.

Wo Ihr uns treffen könnt

Aktuelles

das Frachtschiff Port Fukuoka in der Nähe der Trotamar III

Über 90 gerettete Menschen auf einem Frachtschiff

31 Juli, 2025

Aktuell befindet sich die Trotamar III zwischen der tunesischen und der maltesischen SAR Zone. Dort begleiten wir seit gestern den Frachter Port Fukuoka, der sich in einer schwierigen Situation nach einer Rettung befindet. Am Montag hatte das Flugzeug Seabird 2 der Organisation…

Mehr lesen
unser Dhinghi nähert sich dem Fluchtboot - Rettung in der Nacht

70 Menschen gerettet

29 Juli, 2025

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben wir einem Fluchtboot assistiert: 70 Menschen, darunter 10 Kinder, die auf einem seeuntauglichen Holzboot mit den etwa 2 Meter hohen Wellen zu kämpfen hatten. Nachdem die Menschen in Seenot zuerst einen niederländischen Frachter am Horizont…

Mehr lesen
Crewmitglieder der Trotamar III üben ein Rettungsszenario

Wir sind unterwegs in das Einsatzgebiet!

25 Juli, 2025

Nachdem die Trotamar III zu Anfang der Woche auf Lampedusa angekommen ist, hat die Crew weitere Trainings vor der Südküste der Insel absolviert. Ein Dinghi-Training auf dem offenen Meer ist ungleich herausfordernder als die Trainings, die die Crew bereits im Hafenbecken von…

Mehr lesen

UNSERE MOTIVATION

29.10.2023 - Wooden Boat

Auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Folter, Hunger, Elend oder Vergewaltigung brechen täglich Menschen aus ihrer Heimat auf. Sie fliehen aus Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Sie fliehen, weil ihr Leben bedroht ist. Sie verlassen Familie, Freund:innen, liebgewonnene Regionen ihrer Heimat und machen sich auf den Weg.

Dabei verschärft sich die Not durch die strukturelle und personelle Gewalt, die Flüchtende auf ihrem Weg erleben. Ganz Nordafrika, besonders das Bürgerkriegsland Libyen, ist dabei für Hunderttausende eine Zwischenstation, die sich zu einer Hölle entwickelt hat. Es existieren keine legalen Wege, über die sich bedrohte Menschen in Sicherheit bringen können.

Das Recht auf Asyl schließt das Recht auf freie Bewegungsfreiheit ein. Seit Jahren treten die europäischen Nationalstaaten diese Rechte mit Füßen. Die „Festung Europa“ wird verteidigt, mit immer mehr Grenztruppen und Zäunen. Wir halten die EU-Binnen- und Außengrenzen für institutionalisierten Rassismus. Das Mittelmeer wirkt wie ein Zaun. Es gibt kein Durchkommen, außer unter Lebensgefahr.

Es gibt keine illegalen Menschen und auch keine Menschen zweiter Klasse. Unabhängig der Herkunft besitzt jeder Mensch eine unantastbare Würde und damit das Recht auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit, auf sexuelle Selbstbestimmung und auf Ausübung der eigenen Religion. Aus diesem Grund nehmen wir es nicht hin, dass Menschen wegen unserer wirtschaftlichen Interessen, unserer Ignoranz und unserer Intoleranz in ihrer Not auf der Flucht allein gelassen werden und dabei im Meer ertrinken müssen.

Wir stellen unsere Arbeit in den globalen Zusammenhang von Kritik an struktureller Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Unterdrückung und kapitalistischen Wirtschafts- und Denkstrukturen. Wir solidarisieren uns mit allen emanzipatorischen Bewegungen weltweit.

UNSER HANDELN

Wir reihen uns ein in die Gemeinschaft der „civil fleet“, der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer.

  • Wir wollen die Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer vor dem Tod durch Ertrinken oder Verdursten bewahren und ihre unmittelbare Not lindern.
  • Wir dokumentieren Menschenrechtsverletzungen auf dem zentralen Mittelmeer.
  • Wir informieren mit unserer Arbeit und machen damit auf die Schicksale flüchtender Menschen und die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer aufmerksam.

Radiobeitrag:

Am 21. Juni 2024 rettete die Crew der TROTAMAR III 64 Menschen aus Seenot. Der Skipper des Einsatzes, Matthias, erzählt im Interview bei Radio Dreyeckland wie das genau ablief und was unsere Motivation ist, sich der zivilen Flotte anzuschließen.

Podcast (in english)

In this episode of the CivilFleetPodcast Katja and Matthias, co-founders of the refugee rescue group CompassCollective, tell us how they operate their rescue ship, the Trotamar III, to document human rights violations and save lives in the central Mediterranean. They also tell us about the recent rescue of an 11-year-old-girl they found by chance floating alone at sea for 2 or 3 days.

> Listen here on OpenSpotify

signal-2023-12-04-114600_003

UNSERE VISION

Grenzenlos – denn wir halten Nationalstaaten und kapitalistische Ausbeutungsstrukturen für eine der Grundlagen des Rassismus und der Abschottungspolitik in Europa. Im Moment bleibt uns nur, unsere eigenen Grenzen zu verschieben, uns auf den Weg zu machen und Menschen an den EU-Außengrenzen im Mittelmeer zu unterstützen.

Wir sind aktionserfahrene Aktivist:innen aus dem Wendland. In der Auseinandersetzung mit der Atompolitik haben wir Bündniserfahrung gesammelt; wir können netzwerken und mit der Gegenseite in einen Dialog treten; wir können Situationen deeskalieren; wir haben jahrzehntelange Erfahrungen mit Basisdemokratie und dem Konsensprinzip. Und doch sind wir offen und neugierig auf ein neues Handlungsfeld und freuen uns auf neue Erkenntnisse, neue Zusammenarbeit, Teamarbeit und eigenes Wachsen, nicht nur mit der Absicht politische Veränderungen zu bewirken, sondern auch selber handlungsfähig zu sein – gegen die Ohnmacht und Verzweiflung, die uns manchmal befällt.

FAQ

BoatSpotting ist eine Kampagne des CompassCollective.

Das CompassCollective ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Grenzenlos – People in Motion e.V. - den wir 2015 gemeinsam mit Freund:innen gegründet haben, um Flüchtende zu unterstützen.

Kontakt: info@compass-collective.org

Weitere Informationen zum Verein:

www.grenzenlos-people-in-motion.eu

CC BY-NC-SA 4.0, Foto: @CompassCollective

Das Team von CompassCollective (CC BY-NC-SA 4.0 Foto: @CompassCollective)

BoatSpotting braucht Unterstützung!

Seit Ende August 2023 finden dreiwöchige Beobachtungseinsätze vor Lampedusa statt, bei denen Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, nach Seenotfällen Ausschau gehalten und bei Rettungseinsätzen von größeren (Rettungs-) Schiffen assistiert wird.

Du hast Erfahrung auf einem Segelschiff und im besten Fall bereits in der Seenotrettung und kannst dir vorstellen, die Crew auf der Trotamar III zu unterstützen?

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir Menschen, die mit ihren speziellen Qualifikationen bei uns einsteigen und unsere Landcrew bzw. Backoffice unterstützen.

Fragen? Melde dich bei crewing@compass-collective.org